Kasimir und Karoline
Datum:27.11.2025 / 19:30 Uhr
Ödön von Horváths Volksstück aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise 1932 macht mit bitterer Klarheit sichtbar, wie Liebe, soziale Unsicherheit und Abstiegsängste untrennbar miteinander verknüpft sind.
Auf dem Münchner Oktoberfest treffen Verzweiflung, Sehnsucht und soziale Ungleichheit aufeinander. Kasimir, arbeitslos geworden, verliert den Halt – und Karoline. Während sie vom Aufstieg träumt, droht er an seinem Abstieg zu zerbrechen. In scheinbar harmloser Jahrmarktskulisse entlarvt Horváth eine Gesellschaft am Rand des Abgrunds. Mit lakonischem Witz, präziser Sprache und unbestechlichem
Blick hält „Kasimir und Karoline“ auch heute noch einen Spiegel vor: Was bleibt vom Menschen, wenn Sicherheit und Status wegbrechen? Das Stück zeigt eindrucksvoll die Zerbrechlichkeit von Beziehungen – und die Sehnsucht nach Nähe in einer zerfallenden Welt.