Lilli Polansky: "Gratulieren müsst ihr mir nicht" und Jaqueline Scheiber: "dreimeterdreißig"
Datum:04.12.2025 / 19:30 Uhr
Lesungen mit den Autorinnen.
Moderation: CHRISTINE SCHEUCHER
LILLI POLANSKY, könnte mit ihrem Namen auch leicht Schauspielerin oder EU-Kommissarin werden, doch sie entschied sich ausgerechnet dafür, einen Roman zu schreiben. Nun muss sie beinahe täglich die Frage verneinen, ob sie unter einem Pseudonym oder ihrem Spitznamen veröffentlicht. 2001 in Wien geboren, lebt und studiert sie dort heute. Für ihren ersten Roman „Gratulieren müsst ihr mir nicht“ wurde sie 2025 mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet.
Zum Buch: Alles fängt mit einer bleiernen Müdigkeit an. Doch Lilli hat keine Zeit, müde zu sein. Seit sie denken kann, muss sie sich mehr anstrengen als andere. Zu Hause, weil sie und ihre Mutter zu zweit zurechtkommen müssen. In Freundschaften, weil sie nie so richtig dazugehört. In der Schule, weil sie immer die Zahlen verdreht. Jetzt, wo Lilli kurz vor der Matura steht, kann sie ihre Müdigkeit nur ignorieren. Bis zum Zusammenbruch. Lillis Herz, stellt sich heraus, schlägt nicht schnell genug, sie benötigt einen Herzschrittmacher. Bislang hatten Lillis Probleme alle mit dem Leben zu tun. Plötzlich muss sie ums Überleben kämpfen… Als reichte das nicht, trennt sich kurz vor der Operation ihr Freund von ihr. Und ein gebrochenes Herz kann auch ein Herzschrittmacher nicht heilen.
JAQUELINE SCHEIBER, 1993 geboren, im Burgenland aufgewachsen, lebt und arbeitet in Wien. Als Minusgold bekannt geworden, studierte sie Soziale Arbeit und arbeitete bis 2022 mit Suchterkrankten sowie im Kinder- und Jugendschutz. Nach zwei plötzlichen Todesfällen im engsten Umfeld setzte sie sich öffentlich mit junger Trauer auseinander und war Mitbegründerin des Young Widow_ers Dinner Club. „Dreimeterdreißig“ ist ihr erster Roman.
Zum Buch: Drei Meter dreißig, so hoch sind die Wände der Wiener Altbauwohnung, in der Klara und Balázs leben. Zwischen knarzendem Parkett und weit geöffneten Flügeltüren sind sie gerade dabei, sich ein gemeinsames Leben aufzubauen. Doch eines Nachts verändert sich alles, Balász liegt reglos im gemeinsamen Bett und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Was bleibt von einer Liebe, wenn ein Leben endet? Wer ist man, wenn man seine Heimat verlassen hat und eine fremde Sprache spricht? Zählt die Geschichte – oder vielleicht nur eine Kaffeetasse im Spülbecken, ein letzter Blick in den Spiegel? Und wenn all das entgleitet, kann man die Zeit anhalten?
CHRISTINE SCHEUCHER studierte Vergleichende Literaturwissenschaften in Wien und Berlin. Drei Jahre lang berichtete sie vor allem für das Ö1 Radiofeuilleton „Diagonal" aus Paris. 2017 wurde sie mit dem Dr.-Karl-Renner-Preis für Publizistik ausgezeichnet. 2011 erhielt sie gemeinsam mit der „Diagonal"-Redaktion den Walther-Rode-Preis. Sie moderiert „Die Literarische Soirée" sowie „Intermezzo - Künstler und Künstlerinnen im Gespräch".