Ausstellung: Der weibliche Name des Widerstandes
Datum:27.06.2025 bis 04.07.2025
Ausstellungseröffnung am Freitag, 27. Juni 2025, 17:00 Uhr
Es sprechen
- Sissi Rausch (Kuratorin, Pa¨dagogin und Textarbeiterin)
- Gerlinde Grünn (Historikerin, Landesvorsitzende KPÖ Oberösterreich)
Weitere Öffnungszeiten der Ausstellung:
- Montag 30.6. 9-13 Uhr
- Dienstag 1.7. 15 -18 Uhr
- Mittwoch 2.7. 9-13 Uhr
- Donnerstag 3.7. 17-20 Uhr
- Freitag 4.7. 15-18 Uhr
Die Ausstellung „Der weibliche Name des Widerstands“ dokumentiert den Widerstand der Kärntner slowenischen Frauen und verbindet diesen mit Beispielen des antinazistischen Widerstands von Frauen aus dem gesamtösterreichischen Raum.
Die Zusammenschau beider Teile manifestiert sowohl das Gemeinsame des Widerstands als auch die Unterschiede in den sozialen, kulturellen und politischen Bedingungen beider Seiten.
Während in den anderen von Deutschland besetzten Ländern der Widerstand gegen die Nazis vielfach von national gesinnten Menschen getragen wurde, fehlte dieses Motiv im deutschsprechenden Österreich vorerst weitgehend. Die Nazi-Gegner:innen aus unterschiedlichen politischen und weltanschaulichen Lagern – Kommunist:innen, Sozialdemokrat:innen, Bürgerliche und religiös Motivierte – hatten es mit begeisterten Sympathisant:innen und einer feindlichen, von Denunziant:innen und fanatischen Anhänger:innen des Regimes geprägten Bevölkerung zu tun.
Ganz anders war die Situation im slowenischsprechenden Teil Kärntens. Nach der Besetzung Österreichs und nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien im April 1941 wurden die Repressionen gegen Angehörige der slowenischen Volksgruppe in Kä nten verstärkt. Im April 1942 wurden tausend von ihnen ins deutsche Reich deportiert, weil sie dem Ziel der Germanisierung der Region im Wege standen. Das befeuerte den Widerstand der slowenischen Bevölkerung und führte zur Organisierung der Befreiungsfront (Osvobodilna Fronta, OF) auch in Südkärnten. Die Kärntner slowenischen Frauen gründeten im März 1943 den ersten Ortsausschuss der Antifaschistischen Frauenfront in Kärnten, kämpften gegen das Nazi-Regime, für ihr Überleben und ihre Rechte als Frauen.
Die zweisprachig gehaltene Ausstellung versteht sich auch als Hinweis darauf, dass die Erforschung und die Einbeziehung des weiblichen Widerstands in die offizielle Erinnerungspolitik und Forschung weit hinter den Bemühungen nichtstaatlicher Organisationen sowie einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zurückbleibt.
Als Repräsentantinnen des oberösterreichischen Widerstands gegen den Faschismus sind in der Ausstellung Beiträge zu Marianne Feldhammer, führende Akteurin der Widerstandsgruppe Willy-Fred, sowie zu Gisela Tschofenig-Taurer, der Linzer Widerstandskämpferin, die am 27. April 1945 von der SS ermordet worden ist, zu sehen.
Der weibliche Name des Widerstands
Kuratorinnen und Autorinnen:
Elisabeth Holzinger | Politikwissenschafterin
Gerti Malle | Kulturwissenschaftlerin
Vida Obid | Kultur- und Bildungsarbeiterin
Sissi Rausch | Pädagogin und Textarbeiterin
Helena Verdel | Publizistin und Autorin, Glej, ta svet je tudi zate
Layout und Grafik: Walter Oberhauser
Der Ausstellungstitel stammt von Marie-Thérèse Kerschbaumer: Der weibliche Name des Widerstands. Sieben Berichte. Erstausgabe Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 1986.