Heidi Harsieber: Hand.Kamera
Zu Beginn ihrer Karriere war Heidi Harsieber – nach einer Fotografinnenlehre und der Ausbildung an der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien – die jüngste Profifotografin Österreichs. Neben der gewerblichen Fotografie für die Geschirrbranche und Industrie begann sie bereits in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren ein davon unabhängiges künstlerisches Werk zu etablieren. Harsiebers technische Versiertheit ist charakteristisch für ihr Werk, sie arbeitet analog, häufig mit einer Mittelformatkamera und vergrößert und entwickelt ihre Schwarz-Weiß-Aufnahmen selbst.
Thematisch tritt im Laufe der Jahre immer mehr der Mensch und der menschliche Körper ins Zentrum ihres Interesses. Harsiebers Porträts kreisen um die Conditio Humana: Schönheit, Zärtlichkeit, Begehren, Erotik und Liebe genauso wie Schmerz, Alter, Einsamkeit und Tod sind darin zu finden. Besonders mit ihren schonungslosen Selbstporträts, bricht die Künstlerin mit Tabus. Die Inszenierung ihres eigenen Körpers in performativen Selbstporträts verankern ihre Fotografien im Kontext der internationalen feministischen Avantgarde der 1960er - 1970er-Jahre.