Vergangene Veranstaltung
Christliche Sozialethik dekolonisieren?!

Postkoloniale Perspektiven in der interdisziplinären Diskussion. Ein Symposium

Datum:04.11.2021 / 15:00 bis 20:00 Uhr

Beim Symposium des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften Johannes Schasching SJ soll die Leistungsfähigkeit postkolonialer Theoriekonzepte aus unterschiedlichen Forschungsperspektiven diskutiert werden. Den Abendvortrag hält Marianne-Heimbach-Steins, Münster.

Anmeldungen zu Symposium und/oder Abendvortrag sind noch möglich!

Postcolonial Studies sind für Theologie, Philosophie und Kulturwissenschaften – noch einmal verstärkt in den letzten zehn Jahren – relevante Bezugspunkte geworden. So disparat diese Theorierichtung auch sein mag, ihr Name markiert keineswegs nur die Zeit "nach dem Kolonialismus", sondern immer auch eine kritische politisch-ethische Reflexionsweise von gesellschaftlichen Strukturen, Wahrnehmungsmustern und Machtformen sowie nicht zuletzt eine kritische Reflexion der normativen Grundlagen der (westlichen) Moderne.

Speziell in den Christlichen Sozialwissenschaften werden postkoloniale Konzepte bisher wenig rezipiert. Dabei könnten sie womöglich wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Fachs liefern, wie z.B. in den beiden zentralen Forschungsschwerpunkten unseres Schasching Instituts, der liberalen Menschenrechtsethik und der Sozialethik der Inklusion. Dem interdisziplinären Selbstverständnis der Christlichen Sozialwissenschaften entsprechend soll auf dem Symposium die Leistungsfähigkeit postkolonialer Theoriekonzepte aus unterschiedlichen Forschungsperspektiven diskutiert werden.

Postkoloniale Theorien arbeiten zumeist dekonstruktivistisch, d.h. sie legen offen, wo partikulare, koloniale Ansprüche als universal ausgegeben werden und die "westliche Moderne" gerade nicht ihr Versprechen einhält, Freiheiten für alle Menschen gleichermaßen zu ermöglichen. Auf dem Symposium soll dieser kritisch-dekonstruktive Zugang konstruktiv gewendet werden: Wie kann die inklusive Idee der Moderne durch die Dekolonisierung von Ethik und Sozialwissenschaften "gerettet" werden?

Den Abendvortrag zum Thema "Christliche Sozialwissenschaften dekolonisieren? Bestandsaufnahme zur Leistungsfähigkeit postkolonialer Theorien" hält Marianne-Heimbach-Steins, Universitätsprofessorin für Christliche Sozialwissenschaften und Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften (ICS) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Deutschland). Unter der Moderation von Prof. Christian Spieß diskutiert die Referentin anschließend mit Gregor Buß, Julia Allerstorfer-Hertel, Lukas Kaelin, Katja Winkler über Postcolonial Studies.

Anmeldung
zum Symposium und/oder zur Abendveranstaltung: T: +43 732 78 42 93 oder E: office@ku-linz.at

Das Symposium bzw. der Abendvortrag kann im Rahmen der an der KU Linz geltenden Corona-Bestimmungen bei freiem Eintritt besucht werden.

Informationen zur Veranstaltungen auf der Homepage der KU Linz.

Programm

15:00-15:15 Begrüßung und Einführung

15:15-17:30 Rezeption postkolonialer Theorien in aktuellen Forschungsprojekten       

Kunst- und kulturwissenschaftliche Perspektive

  • Dekolonisierungsansätze in Kunst und Kunstgeschichte. Kritische fachliche Revisionen und produktive Verhandlungsmöglichkeiten (post)kolonialer Problemfelde
    Julia Allerstorfer-Hertel, Linz

Praktisch-philosophische Perspektive

  • Soziale Bedingungen politischer Öffentlichkeit. Postkoloniale Reflexionen
    Lukas Kaelin, Linz

Christlich-sozialwissenschaftliche Perspektive

  • Reflexive Repräsentation. Zur Bearbeitung des Subalternitätsproblems
    Katja Winkler, Linz

Theologisch-ethische Perspektive

  • Paternalismus – Kannibalismus – Eucharistie. Zur Frage der Menschenrechte
    Gregor Buß, Trier

Kleines Buffet

Abendprogramm

18:15-19:15

  • Christliche Sozialwissenschaften dekolonisieren?
    Bestandsaufnahme zur Leistungsfähigkeit postkolonialer Theorien
    Marianne Heimbach-Steins, Münster

19:15-20:00

  • Postcolonial Studies in der Diskussion.
    Themenfelder? Kritikinstrument? Theoriebildung?
    Marianne Heimbach-Steins, Gregor Buß, Julia Allerstorfer-Hertel, Lukas Kaelin, Katja Winkler
    Moderation: Christian Spieß

Veranstaltungsort

Katholische Privat-Universität Linz
Bethlehemstraße 20
4020 Linz

Öffnungszeiten

Informationen zu den jeweils aktuellen Öffnungszeiten unter https://ku-linz.at/universitaet/ueber_uns/oeffnungszeiten.

Disclaimer

Für die Aktualität der Angaben ist der*die Veranstalter*in selbst verantwortlich.
Weitere Infos
Karte überspringen
Datenquelle: basemap.at

Dein Weg zum Veranstaltungsort

Katholische Privat-Universität Linz
Bethlehemstraße 20
4020 Linz

Anreise planen mit Google Maps: