Vergangene Veranstaltung
Ana Marwan im LiteraturSalon zu Gast: Verpuppt

Special guest: Cvetka Lipuš

Datum:24.04.2023 / 20:00 Uhr

Ana Marwan, die Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preis 2022 ist 1980 in Murska Sobota/SLO geboren, aufgewachsen in Ljubljana. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaftin Ljubljana und der Romanistik in Wien. Lebt als freie Autorin in Wien und schreibt Kurzgeschichten, Romane und Gedichte auf Deutsch und Slowenisch. Augezeichnet auch mit dem exilliteraturpreis "schreiben zwischen den kulturen" 2008, dem "Kritiško sito" 2022 für das beste Buch des Jahres in Slowenien 2021. "Der Kreis des Weberknechts" (2019, 3. Aufl.) ist ihr Romandebüt. Im Oktober 2022 ist der TDDL-Siegertext "Wechselkröte" als zweisprachige Ausgabe (D/SLO) im Otto Müller Verlag erschienen.

Rita findet sich nicht zurecht in der Welt. Ihr Leben lang hat sie sich in Genügsamkeit und Akzeptanz geübt; früh kommt sie zu der Erkenntnis, dass sich Träume oder Dinge, die verlorengehen, durch andere ersetzen lassen. Durch Beobachtung stellt sie fest: Der Mensch ist ein Gefäß, in das über die Jahre alles hineinkommt von außen - Meinungen, Verhaltensweisen, Gesten... Das Leben selbst entlarvt sie als eine Aneinanderreihung von Spielchen; je nach Situation wird diese oder jene Version der eignen Person zur Schau gestellt und vor sich hergetragen. Um sich zumindest ihrer selbst bewusst zu bleiben, zückt Rita in regelmäßigen Abständen ihren Taschenspiegel und blickt sich ins eigene Gesicht. Was aus ihr werden soll, weiß sie nicht.

Um das Chaos ihrer Welt zu bändigen, schreibt sie Geschichten, gestaltet Wahrheiten, erfindet sich Gefährten wie Ivo Jež, der - wie sie - im Ministerium tätig ist, Abteilung Raumfahrt. Oder handelt es sich um eine andere Art von Einrichtung und Ivo ist ein Mitpatient? Wird Rita therapiert oder wird die Ärztin von Rita manipuliert? Ist der freie Mensch frei oder ist derjenige ohne Zwang, dem die Entscheidungen abgenommen werden? "Jede Geschichte ist eine Gewalt an der Wahrheit", schreibt Rita einmal. Verstehen wir dies als Einladung, den Wahrheitsgehalt der erzählten Geschichte infrage zu stellen.

Cvetka Lipuš, geboren in Bad Eisenkappel/Železna Kapla. Studium der Komparatistik und Slawistik in Klagenfurt. In den neunziger Jahren, neben Maja Haderlap und Fabjan Hafner, Mitherausgeberin der Kulturzeitschrift "Mladje". Ab 1995 in den Vereinigten Staaten, Studium der Bibliothek- und Informationswissenschaften an der Universität Pittsburgh. Lebt seit 2009 in Salzburg. Schreibt in slowenischer Sprache und hat bisher acht Gedichtbände veröffentlicht. Auszeichnungen: "Kritiško sito" für das beste Buch des Jahres in Slowenien 2015, Preis der Prešeren Stiftung 2016, Österreichisches Staatstipendium für Literatur, Förderungspreis des Landes Kärnten für Literatur, Lyrikpreis des Landes Kärntens 2020.
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Datenquelle: basemap.at

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