Vergangene Veranstaltung
Linke Gespräche: Keine Zukunft in der Arbeit?
Datum:16.06.2021 / 18:30 bis 21:00 Uhr
Die Zukunft der Arbeit sieht düster aus: die Wenigsten können von sich behaupten, in eine abgesicherte Zukunft am Arbeitsmarkt zu blicken. Was früher für marginalisierte Gruppen am österreichischen Arbeitsmarkt tagtägliche Realität war, schreitet nun auch in die privilegierteren Zentren vor. Prekarität beschreibt all diese Unsicherheiten in der kapitalistischen Organisierung von Arbeit, also profitgenerierender Lohnarbeit, und stellt diese Tendenz in das Zentrum der Analyse.
Der Input befasst sich mit Prekarität aus der Perspektive einer kritischen Arbeitssoziologie. Dabei wird prekäre Arbeit als strukturelle Notwendigkeit kapitalistischer Arbeitsverhältnisse konzeptualisiert, die immer schon zentrales Charakteristikum in der Stratifizierung von Lohnabhängigen war. Daran anschließend werden Ansätze von Gewerkschaftshandeln vorgestellt, die explizit auf prekäre Arbeit Bezug nehmen.
Als empirischer Bezugspunkt werden dabei immer wieder Beispiele aus der Plattformökonomie genommen – ein wachsender Bereich prekärer Arbeit, der aber auch innovative gewerkschaftlichen Formen bereitstellt.
Die Linzer KPÖ, der Gewerkschaftliche Linksblock OÖ, die Junge Linke und der Verein LIBIB laden herzlich zur nächsten Veranstaltung in der Reihe „Linke Gespräche“ ein.
Benjamin Herr ist Arbeitssoziologe an der Universität Wien und forscht zu Arbeit & Digitalisierung aus einer herrschaftskritischen und gewerkschaftsnahen Perspektive. Er ist Autor von „Ausgeliefert. Fahrräder, Apps und die ‚neue‘ Art der Essenszustellung“ (2018, ÖGB Verlag).