Vergangene Veranstaltung
ONLINE: Jenseits der Carbon Democracy

Datum:23.11.2021 / 19:00 bis 21:00 Uhr

Markus Wissen, Politikwissenschafter, HWR Berlin
Kommentar: Margaret Haderer
Moderation: Magdalena Prieler

Der gesellschaftliche Kompromiss, der den liberalen Demokratien des globalen Nordens zu einer lang andauernden relativen Stabilität verholfen hat, beruhte auch auf den Wohlstandssteigerungen, die von einem fossilen Energieregime ermöglicht wurden. Der Begriff Carbon Democracy (Kohlenstoff-Demokratie) des US-amerikanischen Politikwissenschaftlers Timothy Mitchell bringt genau dies zum Ausdruck. Er deutet aber auch einen der Gründe an, aus denen die liberalen Demokratien in jüngerer Zeit brüchig geworden sind: Mit der klimapolitisch bedingten Notwendigkeit, die Verbrennung fossiler Energieträger zu stoppen, erodiert eine ihrer gesellschaftlichen Grundlagen. Der Vortrag beleuchtet die zentrale Rolle, die Kohle und Öl in der Geschichte des Kapitalismus gespielt haben: bei der Kontrolle ebenso wie bei der Emanzipation der Arbeiter*innenklasse, bei der Herausbildung einer "imperialen Lebensweise" und nicht zuletzt im Kontext der gegenwärtigen ökologischen Krise. Er erörtert zudem das demokratisierende Potenzial erneuerbarer Energien.

Online via ZOOM. Hosting: Wiener Volkshochschulen
Teilnahme kostenlos. Anmeldung erforderlich.
Gesamtes Programm und Anmeldelinks

Veranstaltet von:
JKU, Institut für Soziologie, Abteilung für Gesellschaftstheorie und Sozialanalysen
Gesellschaft für Kulturpolitik
Institut für Angewandte Entwicklungspolitik,
Institute for Multi-Level Govenance and Development, WU Wien
International Karl Polanyi Society
TU Wien
VHS Linz und VHS Wien
In Kooperation mit: AK Wien , AK OÖ

ReferentIn:
Melanie Pichler