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EPA:"Ein Handelssystem wie Krieg gegen die Armen"

Datum:07.06.2016 / 19:00 bis 23:00 Uhr

Vortrag und Diskussion

EPA: „Ein Handelssystem, wie Krieg gegen die Armen“

mit Dr. Boniface Mabanza
zum European-Partnership-Agreement (EPA) - dem Freihandelsabkommen zwischen der EU und 48 Afrikanischen Staaten

Di, 7.6.2016, 19:00, Cardijn-Haus, Kapuzinerstr. 49, 4020 Linz
Mi, 8.6.2016, 19:00, Gudrunstr. 133, 1100 Wien

„Die EU-Kommission verfügt über einen Riesenapparat um in verschiedenen Regionen gleichzeitig zu verhandeln und hat die Kapazitäten zur Durchschlagskraft. Diese Stärken haben wir nicht. Die EU wollte uns Verhandlungsexperten zur Verfügung stellen. Diese von der EU bezahlten Experten wollten wir nicht. Das würde bedeuten, daß die EU mit sich selbst verhandelt. Der aktuelle Präsident, damals (2009) Handelsminister von Namibia machte darauf aufmerksam, daß die AKP-Unterhändler von den EU-Verhandlern respektlos behandelt wurden. Wir wollen keine Praktiken die uns in die Kolonialzeit zurückführen.“

„Von Fluchtursachen zu sprechen und ein Handelssystem zu ignorieren, das sich wie Krieg gegen die Armen auswirkt und wie jeder Krieg, Flüchtlinge produziert, kann nur mit einer gestörten Selbst- und Fremdwahrnehmung erklärt werden. Die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen von heute sind ein Teppich für die Flüchtlinge von morgen.“

Dr. Boniface Mabanza studierte Philosophie, Literaturwissenschaften und Theologie in Kinshasa und promovierte 2007 an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Er ist Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) in Heidelberg. Für seinen konsequenten Einsatz für afrikanische Perspektiven in Europa erhält Boniface Mabanza im Juni 2015 den „Dorothee Sölle-Preis für aufrechten Gang“, den das Ökumenische Netzwerk „Initiative Kirche von unten“ vergibt.